Ich möchte das Buch „Anleitung für dein Leben – Alles, was du wissen musst, um dich selbst besser zu verstehen und glücklich zu werden“ von Dr. Sophie Mort vorstellen. Auf dem ersten Blick mag es nicht so ganz zu einem Finanzblog passen, aber auf dem zweiten Blick passt es hervorragend, denn für mich hängen die Themen Mindset/Lebenszeit und Geld eng miteinander zusammen. Das Buch beschreibt in 3 Teilen, woher unsere Gefühle und Einstellungen kommen, wie wie uns selbst in Gedanken gefangen halten und schließlich gibt es im dritten Teil Übungen zur Bewältigung der Probleme. Es ist bei Weitem kein Buch, dass sich nur auf eine „schwere Kindheit“ bezieht, sondern zieht die Kreise sehr viel weiter.
Technische Daten zum Buch „Anleitung für dein Leben“
Das Buch hat 528 Seiten, inklusive Quellenangaben (ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich Quellenangaben sehr, sehr wichtig finde), kostet 20 Euro und ist im Pinguin-Verlag erschienen.
Noch eines vorweg: Bekommen habe ich das Buch auf Anfrage als Rezensionsexemplar, weil es für mich sehr interessant klingt. Der Rezension tut dies keinen Abbruch, wie immer werde ich meine ehrliche Meinung zum Buch schreiben.
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Das Warum der Autorin
Die Autorin ist Psychologin und hat schon einiges an Berufserfahrung sammeln können. Dabei hat sie die Erfahrung gemacht, dass sich die Gründe, warum sich Menschen in eine Psychotherapie begeben, wiederholen. Da die Wartezeit für einen Platz beim Psychologen sehr lang ist, hat sie dieses Buch geschrieben. Als ersten Einstieg in die große Thematik der Gefühle und Gedanken. Warum fühlen und denken wir etwas? Wie können wir mit eigenen Mitteln eine erste Linderung erreichen?
Verbreitete Denkmuster, die dir das Leben schwerer machen
Zusätzlich kommt noch das „schwarz-weiß-Denken“ dazu. Wir neigen dazu sehr absolut zu denken. Wenn etwas schief geht, dann ist gleich alles für den Eimer. Dabei sind die meisten Dinge im Leben grau.
Wie kommt man aus diesen Gedankenschleifen raus?
„Achte in den nächsten 24 Stunden bewusst auf deine Gedanken. Nimm negative Denkvorgänge wahr und gleiche sie mit dieser Liste ab. Überlege, welche Denkmuster du womöglich anwendest. Such dann gezielt nach Hinweisen auf das, was du vielleicht übersiehst. Versuche, ausgewogener zu denken. Statt schwarz-weiß zu denken, könntest du dir zum Beispiel sagen: Das war sicher nicht ganz perfekt, es gab einige Herausforderungen zu meisten und das eine oder andere zu lernen, aber insgesamt habe ich mein Bestes gegeben. Statt zu übergeneraliseren könntest du sagen: Diesmal ist es nicht ganz ideal gelaufen, aber das muss keinesfalls immer so sein.“
Anleitung für dein Leben, Dr. Sophie Mort, S. 266
Der Innere Kritiker
Ein großes Problem, das fast jeden betrifft, ist der innere Kritiker. Unser innerer Kritiker kritisiert uns die ganze Zeit und das ziemlich erbarmungslos.
„Der innere Kritiker kennt meist nur Extreme. Kein Dazwischen. Du bist wahlweise „ein Loser“, „ein Idiot“, „ein Ferkel“, „langweilig“ oder „dumm“. Es gibt kein Abwägen, keine Nuancen, keine Neugier und keine Ausnahmen.
Er äußert sich immer negativ.
Am liebsten sagt er dir, wie du sein solltest. (…)
Er verhängt Strafen, die dem „Vergehen“ fast nie angemessen sind. Wenn du zum Beispiel durch eine Prüfung fällst, dann bist du durchgefallen, das ist Fakt. Doch es ist gewiss kein Beleg dafür, dass du generell ein Versager bist, sondern lediglich in diesem Fall eben nicht bestanden hast. Dennoch redet dir dein innerer Kritiker vermutlich ein, dass du immer wieder scheitern wirst, dieser Rückschlag sowieso zu erwarten war und deine Zukunft reichlich düster aussieht.“
Anleitung für dein Leben, Dr. Sophie Mort, S. 320
Die Worte des inneren Kritikers haben wir meist in unserer Kindheit und Jugend zu hören bekommen – vor allem in negativer und kritischer Form. Das können Eltern gewesen sein, oder Mitschüler. Jede Form von früherer Machtstruktur kann so etwas auslösen.
„Unserer innerer Kritiker meldet sich immer dann lautstark zu Wort, wenn er meint, wir seien in Gefahr. Hier geht es wieder um die Art Gefahr (…), nämlich etwas zu tun, das uns der Zuneigung unserer Bezugspersonen oder geliebten Menschen berauben könnte.“
Anleitung für dein Leben, Dr. Sophie Mort, S. 327
Wie wir mit unserem inneren Kritiker umgehen können
Wenn sich dein innerer Kritiker wieder meldet, dann frage dich, ob du genauso mit einem Freund oder Freundin reden würdest. Wenn nein, warum redest du selbst so mit dir? Versuche genau die Worte für dich zu finden, die du in der gleichen Situation zu deinem Freund oder Freundin sagen würdest.
Ein anderer Tipp ist, deinem inneren Kritiker einen Namen zu geben. Das schafft Distanz!
Wer hat dich in deiner Kindheit oder Jugend beschützt? Wer stand dir immer bei? Diese Person könntest du ebenso in deinem Kopf sprechen lassen, wenn es dein innerer Kritiker wieder übertreibt.
Anleitungen zur Achtsamkeit
Im letzten Teil es Buches vermittelt Dr. Sophie Mort einige Anleitungen, um sich in Achtsamkeit, Entspannung und Wohlbefinden zu üben. Es geht darum diese Techniken zu erlernen, um diese in einer emotionalen Notsituation einsetzen zu können.
Eine Technik möchte ich hier vorstellen, da ich sie echt spannend finde. Es ist die 54321-Technik. In Momenten, wo wir wirklich aufgewühlt sind und uns irgendwie wieder einfangen wollen, ist das eine Möglichkeit (von vielen).
„Nenne 5 Dinge, die du sehen kannst. Zähle sie entweder laut auf oder nur im Stillen für dich. (…)
Nenne 4 Dinge, die du berühren kannst. Wähle verschiedene Gegenstände aus. Berühre sie. Betaste sie mit den Fingern. Nimm wahr, wie sie sich anfühlen. zum Beispiel: Ich spüre das Holz der Tischplatte, es fühlt sich glatt an. (…)
Nenne 3 Dinge, die du hören kannst. Je nachdem, wo du bist, musst du vielleicht genau hinhören. Es kann auch dein Atem oder dein Herzschlag sein. (…)
Nenne 2 Dinge, die du riechen kannst. Achte bewusst auf Gerüche in deiner Umgebung. (…)
Nenne 1 Ding, das du schmecken kannst. Nimm den Geschmack bewusst wahr.(…)
Warum funktioniert das?
Wenn dich eine Emotion vollkommen überwältigt, ist dein Gehirn einzig und allein damit beschäftigt, dein Überleben zu sichern angesichts der Bedrohung, der du seiner Ansicht nach ausgesetzt bist. Indem du deine Aufmerksamkeit bewusst auf Dinge in deiner Umgebung lenkst, die ungefährlich sind, signalisierst du dem Gehirn, dass du dich nicht in Gefahr befindest.“
Anleitung für dein Leben, Dr. Sophie Mort, S. 405-407
Ein ganz tolles Zitat aus „Anleitung für dein Leben“ zum Schluss
„Was uns als Menschen ausmacht, ist unser Handeln – nicht die Gedanken, die uns ab und zu überkommen und dabei einen Riesenschrecken einjagen“
Anleitung für dein Leben, Dr. Sophie Mort, S. 268
Das solltest du dir immer wieder ins Gedächtnis rufen! Wir werden daran gemessen, was wir tun! Nicht was wir denken.
Buchtipps aus „Anleitung für dein Leben“
Sophie Mort gibt in ihrem Buch „Anleitung für dein Leben“ sehr viele Buchtipps. Ein paar ausgewählte Bücher möchte ich hier einfach verlinken.
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Fazit zum Buch „Anleitung für dein Leben“ von Sophie Mort
Ich finde dieses Buch sehr lesenswert und es gibt viele wertvolle Tipps für den Alltag. Die Struktur des Buches finde ich gelungen und die einzelnen Abschnitte gut strukturiert mit vielen Tipps zur Selbsthilfe. Es gibt auch immer wieder Quellenverweise und Buchtipps. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass dieses Buch zu wenig psychologische Fachbegriffe verwendet und zu wenig Quellenangaben (es hat aber definitiv Quellenangaben!!) beinhaltet. Aber ganz ehrlich? Ich finde es gerade gut, dass das Buch mit wenigen psychologischen Fachbegriffen auskommt. Denn die kann sich eh keiner merken (ich weiß wovon ich rede, denn Psychologie ist ein Teilbereich im Medizinstudium) und es geht um den praxisrelevanten Bezug – den das Buch definitiv hat. Wer einen Einstieg in die Welt der Gefühle und Gedanken braucht und gleichzeitig praxisrelevante Tipps sucht, ist hier definitiv gut aufgehoben.
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Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!
Anna
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