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Das Café am Rande der Welt von John Strelecky

Das Buch „Das Café am Rande der Welt – Eine Erzählung über den Sinn des Lebens“ von John Strelecky ist mittlerweile ein Klassiker. Neben seinem anderen Bestseller „The Big Five for Life“, ein Buch, was durchaus zum Nachdenken anregt. Die Rezension zu „The Big Five for Life“ findest du übrigens hier.

Der Protagonist John braucht Urlaub von seinem Job, um seine Batterien wieder aufzuladen. Er fährt gerade mit dem Auto auf dem Highway, als es nicht mehr weitergeht und er im Stau steckt. Er hat keine Karte dabei, sondern sich nur eine Wegbeschreibung zu seiner Unterkunft ausgedruckt. Im Glauben einen schnelleren Weg zu finden, als noch länger im Stau zu stehen, verfährt er sich hoffnungslos. Gerade als er Aufgeben möchte, kommt er durch Zufall zum Café der Fragen. Zuerst erscheint ihm alles etwas merkwürdig, aber er hat großen Hunger und scheinbar nicht nur physisch. Hungrig nimmt er die Speisekarte zur Hand.

Auf der Rückseite der Speisekarte stehen drei Fragen:

Warum bist du hier?

Hast du Angst vor dem Tod?

Führst du ein erfülltes Leben?

John beginnt ein philosophisches Gespräch mit Casey, der Bedienung aus dem Café und taucht ein in die Welt, der Selbstreflexion.

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Was ist die Kernaussage im Buch von John Strelecky?

Im Kern geht es darum, ob du ein erfülltes Leben führst oder ob du in einem Hamsterrad steckst, ohne es zu merken. Um das ganze Thema greifbarer zu machen, gibt es die drei Fragen: Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben? Jeder hat dazu natürlich andere Ansichten und sollte ganz für sich selbst die Antworten finden, mit denen er sich wohl fühlt.

Zitate aus dem Café am Rande der Welt

In dem Buch kommen teils sehr schöne Zitate vor, die ich nicht vorenthalten möchte.

Ich hatte das Gefühl, mein Leben mehr und mehr gegen Geld einzutauschen, wobei mir das kein besonders guter Handel zu sein schien.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 10

Sobald Sie sich die Frage (Anmerkung: Warum bin ich hier?) stellen, wird die Suche nach einer Antwort zu einem Teil Ihres Daseins werden. Sie werden morgens mit dieser Frage aufwachen, und sie wird Ihnen während des Tages immer wieder durch den Kopf gehen. Und obwohl Sie sich vielleicht nicht daran erinnern können, werden Sie auch im Schlaf darüber nachdenken. Die Frage ist wie ein Tor. Wer es einmal aufstößt, wird immer wieder davon angezogen. Und wenn es einmal offen ist, lässt es sich nur schwer wieder schließen.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 34

Sobald jemand die Antwort kennt, entsteht eine ebenso starke Kraft. Sobald ein Menschen weiß, warum er hier ist, warum er existiert, welchen Grund es dafür gibt, dass er am Leben ist, wird er den Wunsch haben, dem Sinn und Zweck seiner Existenz gerecht zu werden. Es ist so, als erkenne man auf einer Karte, wo ein Schatz versteckt ist. Sobald man die Markierung entdeckt hat, fällt es schwer, sie zu ignorieren und nicht nach dem Schatz zu suchen.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 37

Wenn man nicht auf das ausgerichtet ist, was man gerne tun möchte, kann man seine Energie mit einer Menge anderer Dinge verschwenden. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, das zu tun, was man möchte, hat man möglicherweise nicht mehr die Kraft oder die Zeit dafür. (…) Jeden Tag versuchen so viele Menschen, uns zu überreden, Zeit und Energie für sie aufzubringen. Denken Sie nur einmal an Ihre Post. Wenn Sie sich auf jede Aktivität, jede Verkaufsaktion und jedes Dienstleistungsangebot einlassen würden, worüber Sie informiert werden, hätten Sie keine freie Zeit mehr. Und das ist lediglich Ihre Post.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 58

Der Ruhestand ist eine Zeit X in der Zukunft. Ich würde dann genug Geld haben, um das zu tun, was ich will. Es stünde mir frei, an allen Aktivitäten teilzunehmen, die mir Spaß machen, und ich könnte jeden Tag auf eine erfüllende Weise verbringen. Aber bis dahin? (…) Ich erkannte, dass mir jeder Tag die Gelegenheit bietet, zu tun, was immer ich möchte. Jeden Tag habe ich die Möglichkeit, die Antwort auf die Frage zu verwirklichen, die Sie auf der Rückseite der Karte gesehen haben. Ich muss nicht bis zum „Ruhestand“ warten.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 66-67

Ich frage mich, wie viel ich davon noch bräuchte, wenn ich nicht das Bedürfnis hätte, „wegzukommen“ oder „abzuschalten“. Wenn ich stets täte, was ich gerne mache, dann müsste es eigentlich weniger geben, dem ich gerne entfliehen würde, und wahrscheinlich hätte ich auch nicht annähernd so viel Stress, von dem ich mich erholen müsste. (…) Wenn ich für mich herausfinden würde, warum ich hier bin, und ich die Dinge täte, die dem Sinn und Zweck meines Daseins entsprechen, dann würde ich mir wahrscheinlich weniger Sorgen ums Geld machen.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 91-92

Nur Sie alleine wissen wirklich, was Sie mit Ihrem Leben anfangen wollen. Lassen Sie niemals zu, dass andere Dinge oder Menschen Sie an einen Punkt bringen, an dem Sie das Gefühl haben, Ihr eigenes Schicksal nicht länger bestimmen zu können. Ergreifen Sie die Initiative und wählen Sie Ihren Weg selbst, sonst tun andere es für Sie.

Das Café am Rande der Welt, John Strelecky, S. 106-107

Kritik am Café am Rande der Welt

Die Figuren im Buch sind teilweise etwas übertrieben. So stellt sich John teilweise an wie der erste Mensch und Casey wirkt manchmal so, als ob die gesamte Weisheit der Welt inne hätte. Das fand ich beim Lesen (auch beim zweiten Mal Lesen) etwas irritierend.

Ein weiterer Kritikpunkt ist eher philosophischer Natur. In dem Buch wird angenommen, dass jeder Mensch auf der Welt tatsächlich einen Zweck der Existenz habe. Das ist für die eigene Beruhigung eine nette Sache, aber was ist, wenn wir nur ein riesiger Zufall sind und wir gar keinen Zweck haben? Die Mücke denkt nicht darüber nach, warum sie auf der Welt sein könnte, sondern spielt ihr biologisches Programm ab. Nur wir Menschen sind mit dem Glück (oder Fluch?) gesegnet, dass wir uns über unsere Existenz Gedanken machen. Möglicherweise stresst es auch einige Menschen, dass sie einen Zweck der Existenz haben könnten und ihn unbedingt finden wollen/müssen. Vielleicht sollten wir einfach so leben, dass wir vorwiegend die Dinge tun, die uns glücklich machen und dass wir am Ende des Lebens möglichst wenig bereuen. Wer hierzu weiterlesen möchte, dem empfehle ich wärmstens das Buch von Bronnie Ware „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“. Zu diesem Buch habe ich bereits eine Rezension geschrieben (hier entlang, falls du sie lesen möchtest).

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Fazit Das Café am Rande der Welt von John Strelecky

Es ist ein schönes und kurzweiliges Buch über den Sinn des Lebens. Im Buch sind viele schöne und erhellende Gedanken drin. Wer das Gefühl hat, dass in seinem Leben gerade etwas nicht so läuft, wie es sollte, könnte mit dem Buch etwas weiterkommen.

Viel Spaß beim Lesen!

Anna

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