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Meine größten finanziellen Fehler und meine Learnings

Es ist natürlich meistens so, dass man hinterher schlauer ist. Hätte, wäre, könnte… Viele würden ihre finanziellen Fehler nicht zugeben wollen, ich empfinde jedoch die Selbstreflexion als einen sehr wichtiger Bestandteil von künftigen Entscheidungen (egal in welchem Bereich). Nach dem Credo: Lernen und wachsen. Daher liste ich in diesem Beitrag meine drei größten finanziellen Fehler auf.

1. Früher anfangen über Geld nachzudenken

Da Finanzbildung nicht in der Schule stattfindet, kommst du in der Regel erst dann mit dem Thema Geld in Berührung, wenn du von zu Hause ausgezogen bist. Außer du hast richtig gute Eltern, die dir die Finanzwelt schon im Kindes- und Jugendalter beibringen. Denn wenn du ausgezogen bist, musst du alle Rechnungen plötzlich selbst bezahlen. Mit dem Jobeintritt hast du auf einmal viel, viel mehr Geld zur Verfügung als vorher. Und was machst du jetzt mit dem ganzen Geld? Viele Menschen geben einfach alles aus, bis am Monatsende nichts mehr da ist (oder auch früher). Mit mehr Geld steigen üblicherweise auch die Ansprüche… und damit Willkommen in der Lifestyle-Inflation.

Ich bin früher auch zu sorglos mit Geld umgegangen und habe gar nicht daran gedacht, erstens Rücklagen zu bilden und zweiten Geld zu investieren, damit sich ein Vermögen entwickeln kann. Ich hatte schlicht überhaupt keine Ahnung und wollte mich mit dem Thema nicht so wirklich auseinandersetzen.

Meinem 20 Jahre alten Ich würde ich meine aktuellen Top-3-Finanzbücher in die Hand drücken und sagen: „Lies und dir bleiben später viele Kopfschmerzen erspart.“

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Meine Rezension dazu: Das einzige Buch…

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Meine Rezension dazu: Happy Money…

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Meine Rezension dazu: Einfach genial entscheiden…

Damit hätten sich automatisch viele sinnlose Konsumausgaben nach unten geschraubt! Was das für ein Batzen Geld wäre 😉 …

2. Der teuerste finanzielle Fehler …

Der Punkt klingt jetzt ungewöhnlich. Aber die damalige Situation war die, dass wir einen Teil (der andere Teil wird von meinen Schwiegereltern bewohnt und gehört auch denen) des Familienhauses (Baujahr 1904 *juhu*//Ironie off*) von den Großeltern abgekauft haben. Mehr aus idealistischen Gründen, da wir zur Eigennutzung die Dachgeschossebene ausbauen wollten und gleichzeitig auf dem Wohnungsteil der Großeltern ein Wohnrecht vereinbart wurde. Wir wollten damals verhindern, dass wir das Dachgeschoss auf unsere Kosten ausbauen, aber keine rechtliche Sicherheit haben. Denn Frau Oma hatte schon Pläne eine Umkehrhypothek auf ihre Haushälfte aufzunehmen, um ihre Teppiche, Reisen und Gedöns auf Pump zu finanzieren und wir dann irgendwann in die Röhre gucken mit unserem Ausbau.

Trotzdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung was eigengenutztes Eigentum eigentlich kurz- und langfristig bedeutet. Wir haben unglaublich viel Zeit, Nerven und auch Geld in diese Immobilie investiert, um diesen Altbau auszubauen. Letztlich sind wir dann doch jobbedingt umgezogen. *möp*

Heute würde ich meinem jungen Ich unter allen Umständen von dieser Immobilie in dieser Familienkonstellation abraten. Warum?

1. Die investierte Zeit hätten wir anders nutzen können, als im Dreck rumzurobben, Wände zu setzen, verputzen etc… Andererseits haben wir (mein Mann noch viel mehr) natürlich so handwerkliche Skills erworben. 😉

2. In einem solchen Mehrgenerationenhaus kann es natürlich immer mal wieder zu Konflikten kommen. An sich kein Problem, wenn alle das Ziel haben, dass man sich auf einen Kompromiss einigt.

3. Dieses Geld, was in die (selbstgenutzte) Immobilie geflossen ist, hätte sich auf einem Depot viiiieeel besser entwickelt. Ein Wehrmutstropfen ist, dass die Immobilie natürlich auch einen Wert hat und das Geld nicht ganz versenkt ist. Aus Rendite- und Zinseszins-Sicht ist es allerdings ein Desaster.

4. Fast alle jungen Menschen können und wollen nicht jahrelang bei ein- und demselben Arbeitgeber sein. Das heißt, dass ein Umzug in den ersten 10 Berufsjahren doch eher die Regel als die Ausnahme ist. Was bringt mir dann eine eigengenutzte Immobilie, die ich im Falle eines Umzuges nicht einmal vermieten kann.

5. Seit ich Mieter bin, schätze ich die Vorzüge sehr. Was kratzt mich der tropfende Wasserhahn? Eben, gar nicht. Ich sage meinem Vermieter Bescheid und er kümmert sich, basta. Allerdings muss ich dazuschreiben, dass es steht und fällt mit dem Vermieter. Hat dieser sehr fragwürdige Vorstellungen einer Vermietung und wohnt auch noch nebenan, kann es sehr nervig werden.

3. Früher in ETFs investieren

Statt einer selbstgenutzten Immobilie hätte ich viiieel früher in ETFs investiert. Die Rendite in den letzten 10 Jahren war großartig und das Depot hätte sich wundervoll entwickelt. Da sind wir wieder beim „hätte“. Große Verbitterung ist jetzt aber nicht angesagt, da ich die Zeit eben nicht zurückdrehen kann.

Ich kann es jetzt besser machen. Deswegen, zwar zeitverzögert, hat sich dieser letzte Punkt auch geändert. Ich bin in drei ETFs und ein paar Einzelaktien investiert. Das derzeitige Ziel dieser langfristigen Investition ist tatsächlich die Altersvorsorge.

Fazit meiner finanziellen Fehler

Rückblickend hätte ich sicherlich einige Situationen anders gelöst und wäre besser gefahren, wenn ich diese drei finanziellen Fehler nicht gemacht hätte. Der positive Aspekt ist, dass ich aus diesen Fehlern viel gelernt habe und nun in Zukunft definitiv klüger an anstehende Weichenstellungen gehe.

Mit welchen finanziellen Entscheidungen bist du nicht so glücklich und würdet du heute anders machen? Erzähl doch mal…

In diesem Sinne: maximale finanzielle Erfolge!

Anna

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Alexander

    Du musst das auch so sehen: Du hast die Sich von heute aus den Erfahrungen von damals und hättest du sie nicht gemacht, hättest du dann heute genauso über deine Finanzen gedacht? 🙂

    1. Hi Alexander,
      vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂
      Das ist eine gute Gretchenfrage. Was wäre gewesen, wenn ich die Fehler nicht gemacht hätte bzw. wo wäre ich heute. Das „schlimmste“ z.B. am damaligen Immobilienerwerb (eigengenutzt) war eigentlich, dass ich nicht weiter nachgedacht habe, was das eigentlich bedeutet. Aber letztlich bin ich mit einem blauen Auge davongekommen, weil wir sehr günstig zur Immobilie gekommen sind und nicht etwa für sehr viel mehr Geld selbst gebaut haben.
      Aber letztlich lernen wir am meisten aus unseren Fehlern. 😉

      Viele Grüße
      Anna

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