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Moneymakers von Aya Jaff

Das Buch „Moneymakers – Wie du die Börse für dich entdecken kannst“ von Aya Jaff  handelt im weitesten Sinne über Finanzen und Börse. Allerdings dreht es sich viel um Start-Ups und interessante Persönlichkeiten, die durch innovative Ideen und Durchhaltevermögen zu einigem Vermögen gekommen sind.

Ziel von Moneymakers

Die Zielgruppe des Buches scheinen wohl junge Menschen zu sein, die wenig bis gar keine Ahnung von Finanzen und Börse haben. Genau da liegt aber auch mein Problem mit dem Buch. Denn im Buch werden unter anderem Aktien und ETFs oberflächlich angerissen und in der zweiten Hälfte des Buches quasi ein Kurzfahrplan für’s Investieren gegeben. Das zum Investieren aber mehr gehört als nur Broker und Aktien aussuchen, lässt das Buch ziemlich außen vor. Auch weiß ich nicht so wirklich, was die Autorin mit ihrem Buch eigentlich bezwecken will. Nur neugierig machen? Denn geht es auch zum großen Teil um um Start-Ups und interessante Persönlichkeiten – quasi die Moneymakers. Ein roter Faden ist in dem Sinne nur bedingt erkennbar.

Dennoch enthält das Buch einige gute Impulse! Sie hat einige wichtige Themen angeschnitten, die ich kurz vorstellen möchte.

Business Woman Kylie Jenner und die Doppelmoral

Eine Moneymakerin, die Aya Jaff vorstellt, ist Kylie Jenner. Kylie Jenner hat durch geschicktes Nutzen ihrer Bekanntheit, der sozialen Medien und des Marktes Beauty ein unglaublich großes Unternehmen aufgebaut. Sie vermarktet sich auch selbst und verdient damit unheimlich viel Geld. Genau das scheinen einige Personen, nicht als Arbeit gelten lassen, was Aya Jaff deutlich kritisiert.

„Es gibt viele Leute, die es nicht als Arbeit gelten lassen wollen, sich permanent mithilfe eines Teams selbst zu fotografieren, zu filmen und zu inszenieren. Streng genommen kann man aber sagen, dass auch Steve Jobs und/oder Angela Merkel sich tagtäglich mit ihrer Kleidung, ihren Aussagen und vielen anderen Dingen selbst inszenieren, um erfolgreich zu sein.“

Quelle: Aya Jaff, Moneymakers, S. 107

Auch kritisiert sie Zeitungsartikel, in denen Jenner dafür gerügt wird, dass sie ja nichts darüber berichtet wie die Business und Familie unter einen Hut bekommt. Ganz ehrlich?! Bei einem MANN würde man überhaupt nicht auf die Idee kommen, so etwas zu fragen. Das macht mich persönlich auch richtig sauer. Warum ist die Familie nur Frauenangelegenheit? Der Mann hat ja immerhin 50% dazu beigetragen, dass Kinder gezeugt werden – also ist er genauso mit im Boot. Hier liegt genau die Doppelmoral, die Aya Jaff anprangert. Wenn Männer ein Business starten und es erfolgreich ist, kommen Lobeshymnen. Wenn Frauen (mit Kindern) ein erfolgreiches Business etablieren, dann müssen sie sich oft Kritik gefallen lassen, wie sie das mit den Kindern hinbekommen. Ich hoffe inständig, dass sich das irgendwann mal grundlegend ändert.

Finanzen als Schulfach und gesellschaftlicher Kitt

„Je jünger man ist, desto bedeutsamer ist es, wenn man sich mit der Börse auseinandersetzt. Es kann das ganze Leben verändern und jungen Menschen eine andere Perspektive für ihre finanzielle Zukunft und Unabhängigkeit geben.(…) Seitens der Politik wäre noch einiges mehr möglich, um alles auf die nächste Stufe zu heben. Finanzen als Schulfach wäre heutzutage zumindest einmal pro Woche oder als regelmäßiges Workshop-Thema auf jeden Fall eine notwendige Bereicherung. Ich glaube auch, dass die Bedeutung der Börse und des Investierens für die Demokratie völlig unterschätzt wird. Eine Gesellschaft, in der der Großteil der Bevölkerung völlig isoliert von den Finanzmärkten lebt, gleicht einer Gesellschaft, in der sich niemand für die Dichter und Denker des Landes interessiert. Es ist jedoch ganz natürlich, dass jemand, der keine Aktien, Anleihen oder andere Finanzinstrumente besitzt, Wirtschaftsnachrichten weniger interessiert verfolgt. Damit geht dann einher, dass Dinge wie welche Zinspolitik gerade unterstützt wird, kein politisch relevantes Thema sind und letztlich ein großer Teil der Bevölkerung einfach nur passiv konsumiert und sich als Opfer äußerer Umstände sieht.“

Quelle: Aya Jaff, Moneymakers, S. 243 – 244

Gerade den Punkt „sich als Opfer“ fühlen, finde ich persönlich sehr wichtig. Wie viele habe ich schon erlebt, die auf „die da oben“ schimpfen, sich selbst aber keinen Zentimeter in Richtung Bibliothek (oder Finanzkanäle etc.) bewegen, um etwas zu lernen. Es ist sehr bequem zu schimpfen, statt sich einfach mal selbst auf den Hosenboden zu setzen. Daher finde ich es superwichtig, dass bereits in der Schule gelehrt wird, wie die persönlichen Finanzen funktionieren können.

Emotionen und Finanzen

„Angst ist eine sehr dominante Emotion bei vielen Menschen. Mit Angst schafft man es, zu sparen, aber selten, zu investieren, weil Angst einen kurzfristig denken lässt. Bei Zukunftsangst neigen die Menschen dazu, ihr Geld beisammenzuhalten, statt es zu investieren, wo es für sie arbeiten und ihre Zukunftssorgen lindern könnte.“

Quelle: Aya Jaff, Moneymakers, S. 247

Emotionen und Finanzen sind ein großes Thema. Vor allem am Anfang des Investierens, kann Angst dazu führen, dass bei einem leichten „Einbruch“ der Börse alles panisch verkauft wird. Das geht in der Regel mit argen Verlusten einher, da auch der Wiedereinstieg in die Börse meist verpasst wird. Daher ist es ein echt guter Rat mit kleinen Beträgen anzufangen und die eigenen Emotionen zu testen! Mit der Zeit wird man wesentlich entspannter und freut sich eher über einen Dipp der Börse, um günstig nachzukaufen (aber bitte nicht ins fallende Messer greifen… wie bei Wirecard).

Leseempfehlung für Moneymakers?

Einige Impulse konnte ich aus diesem Buch mitnehmen, aber das Buch hat mich leider nicht vom Hocker gerissen. Auch ist das Buch vom Aufbau her sehr inkonsistent. Erst wird über die Start-Up-Szene berichtet und quasi Interviews mit interessanten Persönlichkeiten geführt, um dann zur Börse überzugehen. Wenn du als Anfänger etwas über Finanzen und die Börse wissen möchtest, gibt es definitiv bessere Bücher. Auch als Fortgeschrittener, wenn du dich in die Aktienanalyse einbuddeln möchtest, findest du wesentlich informativere Bücher.

Ein leider nicht so gelungenes Buch, sodass ich hier keine Leseempfehlung abgeben kann. Meiner Meinung nach hätte es EIN Schwerpunkt getan, aber diesen dann gründlich abgehandelt.

Alternativvorschläge von mir bezüglich der Finanzen:

Genial entscheiden im Falle in Geld- und Finanzfragen von Hartmut Walz –> Hier der Blogartikel dazu.

Money von Tony Robbins –> Hier die Rezension dazu.

Für Fortgeschrittene: Unternehmensbewertung und Kennzahlenanalyse von Schmidlin –> Hier geht’s zum Buch.*

Hast du das Buch von Aya Jaff schon gelesen? Lass es mich wissen, was du davon hälst.

Liebe Grüße Anna

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