Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen

Heute darf ich ein fantastisches Buch vorstellen! „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen – Wie erfolgreiche Menschen noch mehr erreichen“ von Marshall Goldsmith. Marshall Goldsmith coacht seit Jahrzehnten Führungskräfte, um im zwischenmenschlichen Bereich noch besser zu werden. Das Buch eignet sich nicht nur für Führungskräfte, sondern für jeden(!), der im zwischenmenschlichen Umgang besser werden möchte. Marshall Goldsmith arbeitet im Buch mit unzähligen Beispielen, was die ganze Thematik noch viel greifbarer macht. Zudem beschreibt er 21 Verhaltensweisen, die den eigenen Erfolg deutlich schmälern können. Ich habe mich ehrlich schockverliebt in dieses Buch!

Technische Daten zu „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen“

Das Buch umfasst 336 Seiten und ist in der deutschen Fassung im Finanzbuchverlag erschienen. Als Taschenbuch kostet es 20€. Mir wurde das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Gedanken aus dem Buch „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen“

Vermeide destruktive Kommentare

„Denn was passiert mit der Qualität der Teamarbeit und der kollegialen Unterstützung in einem Unternehmen, wenn wir vor anderen unverblümt über nicht anwesende Mitarbeiter herziehen – noch dazu in einem Umfeld, in dem alle ständig predigen, wie wichtig gegenseitiger Support ist? Sie wird dadurch auf keinen Fall besser. (…)

Destruktive Kommentare sind eine Gewohnheit, in die man ganz leicht verfällt, und das trifft vor allem auf Menschen zu, die „Offenheit“ ohnehin als wirksames Managementinstrument betrachten. Das Problem ist, dass diese Offenheit leicht zu einer Waffe werden kann. Sie liefert den Menschen einen Vorwand für destruktive Äußerungen – denn schließlich sprechen sie ja nur die „Wahrheit“ offen aus. Ob eine gehässige Bemerkung zutrifft, ist allerdings völlig irrelevant. Die Frage darf nicht lauten: „Ist das wahr?“, sondern vielmehr „Ist es das wert?““

Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen, Marshall Goldsmith, S. 84-85

Diesen Punkt finde ich sehr, sehr wichtig. Destruktive Kommentare bringen langfristig keinem etwas. Außerdem sollte jedem bewusst sein (der in so einem Umfeld arbeitet), dass ebenso über einen selbst geredet wird, wenn man nicht dabei ist. Das ist kein gutes Gefühl. Ich kann schlecht beurteilen, wie es in anderen Branchen ist, aber in der Medizin steht das Lästern und Herumhacken auf den Fehlern anderer ganz oben auf der Tagesordnung. Frei nach dem Motto: Nicht geschimpft, ist genug gelobt. Das empfinde ich als sehr, sehr ermüdend und ist meiner Meinung nach eine unterirdische Fehlerkultur.

Der Autor hat noch eine kleine Checkliste parat, bevor man einen Kommentar abgibt:

„1. Hilft dieser Kommentar unseren Kunden?

2. Hilft dieser Kommentar unserem Unternehmen?

3. Hilft dieser Kommentar der Person, mit der ich spreche?

4. Hilft dieser Kommentar der Person, über die ich spreche?“

Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen, Marshall Goldsmith, S. 86

Wenn nichts davon mit „Ja“ beantwortet werden kann, dann am besten nichts sagen.

„Nein“, „Aber“ und „Allerdings“

Es gibt wahnsinnig viele gute Abschnitt im Buch „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen“, der folgende zählt für mich dazu.

„Wenn Sie einen Satz mit „Nein“, „Aber“, „Allerdings“ oder einer Variation davon beginnen, senden Sie Ihrem Gegenüber die unmissverständliche Botschaft „Sie haben unrecht“. Dabei ist es ganz egal, wie freundlich Ihr Tonfall war oder wie viele besänftigende Nettigkeiten Sie eingestreut haben, um die Gefühle der anderen Person nicht zu verletzten. Sie kommunizieren nicht: „Ich bin anderer Meinung.“ Und nicht: „Vielleicht stimmen Ihre Informationen nicht.“ Und auch nicht: „Ich stimme Ihnen nicht zu.“ Ihre Botschaft lautet klar und unmissverständlich: „Was Sie sagen, ist falsch, und was ich sage, ist richtig.“ Danach kann nichts Produktives mehr folgen. Für gewöhnlich wird die Reaktion Ihres Gegenübers darin bestehen, Ihren Standpunkt abzustreiten und zum Gegenangriff überzugehen (…).“

Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen, Marshall Goldsmith, S. 87

„Ja, aber…“, um den Klassiker mal zu nennen. Der Autor hat recht, wenn er schreibt, dass diese Wortkombination vor allem Widerstand hervorruft und den Adressaten ziemlich verärgern (bewusst oder unbewusst). Mach dir mal eine mentale Strichliste, wie oft du (Teil-)Sätze mit „Nein“, „Aber“ oder „Allerdings“ beginnst. Mich hat es umgehauen und ich achte jetzt viel bewusster darauf.

Nicht zuhören

Das ist nicht nur ein Thema für die Arbeitswelt, sondern für die gesamte zwischenmenschliche Kommunikation. Viele Menschen sind eher darauf bedacht darüber nachzudenken etwas „schlaues“ zu sagen, als wirklich ihrem Gegenüber zuzuhören.

„Erfolgreiches Lernen von anderen hängt zu 80 Prozent davon ab, wie gut wir ihnen zuhören. Mit anderen Worten: Erfolg oder Misserfolg stehen praktisch schon fest, bevor wir auch nur irgendetwas unternehmen. Das Problem ist, dass die meisten Menschen das Zuhören für eine passive Tätigkeit halten, bei der sie ihrer Ansicht nach nichts zu tun brauchen. Man sitzt einfach da wie ein Klotz und hört jemandem zu. Diese Annahme ist falsch. Gute Zuhörer empfinden das Zuhören als hochaktiven Prozess, an dem alle Muskeln und insbesondere das Gehirn beteiligt sind. Im Grunde gibt es stets drei Dinge, die alle guten Zuhörer tun: sie denken nach, bevor sie sprechen, sie hören respektvoll zu und bevor sie etwas sagen, fragen sie sich immer: „Ist es das wert?“

Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen, Marshall Goldsmith, S. 217

Diese drei Dinge (respektvoll zuhören, erst nachdenken, dann sprechen und sich fragen „Ist es das wert?“) können aus dir einen richtig guten Zuhörer machen!

Fazit zum Buch „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen“

Ich kann dieses Buch einfach jedem empfehlen. Jeder profitiert von diesem Buch, denn die zwischenmenschlichen „schlechten“ Gewohnheiten werden nicht nur auf Arbeit ausgelebt, sondern auch im Privaten. Der Autor hat einen riesigen Erfahrungsschatz über die Jahre erworben und evaluiert auch den Erfolg seines Coachings, in dem er Monate später wieder Feedback von den jeweiligen Mitarbeitern einholt. Er nennt auch nicht nur Beispiele, wie etwas NICHT funktioniert, sondern stellt immer Lösungsansätze vor.

Eine ganz große Leseempfehlung! Lesen, lesen, lesen!

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Viel Spaß beim Lesen!

Anna

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hallo Anna!
    Tolle Rezension. Man merkt, wie sehr dich dieses Buch begeistert hat. Danke für den Tipp. Werde mir das Buch sofort bestellen!
    Liebe Grüße
    Christina

    1. Finanzmedicus

      Hallo Christina,

      vielen, vielen Dank für dein tolles Feedback! 🙂 Ja, mich hat das Buch echt begeistert!

      Liebe Grüße
      Anna

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