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Das Hamsterrad des Investors

Das Hamsterrad des Investors ist ein plakativer Titel, der mir einfiel, als ich für Instagram einen post gestaltet habe.

Das ist natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint und nimmt das Hamsterrad der meisten Menschen auf’s Korn. Unten siehst du nochmal das Bild vom Insta-post mit dem Hamsterrad des Investors.

Das Hamsterrad des Konsumenten

Das Hamsterrad des Konsumenten sieht etwas anders aus.

Der Punkt „Geld verdienen“ ist gleich, aber dann wird meist nicht gespart und erst recht nicht investiert. Sondern das allermeiste Geld für Wohnen, Auto und Konsumgüter herausgeblasen. Für Dinge, die sie vermeintlich glücklich machen sollen (zumindest suggeriert uns das ganz oft die liebe Werbung).

Dafür nehmen sie die 40-Stunden-Woche in Kauf. Jede Woche 40 Stunden auf Arbeit hocken und am besten dabei seinen Job auch noch hassen.

Aber einfach Aussteigen geht auch nicht, denn man hat sich ja einen gewissen Lebensstil aufgebaut. Der möchte natürlich gehalten werden, was sollen denn sonst die Nachbarn denken?! 😉

Ist das die Lebenszeit wert?

Wie würdest du mit deiner Lebenszeit umgehen, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?

Was ist das Hamsterrad des Investors?

Das Hamsterrad des Investors besteht aus Geld verdienen (wie auch immer!), sparen und investieren. Das geht jahrelang so, bis … ja bis irgendwann das Geld so heftig arbeitet durch die jahrelangen Investitionen, dass nun ein großer passiver Geldstrom entsteht.

Wäre das nicht traumhaft?

Du müsstest nicht mehr 40 Stunden pro Woche deine Zeit für jemand anderen opfern, sondern könntest selbst entscheiden, was du wann machst.

Du würdest dein sauer verdientes Geld nicht für irgendeinen Konsum ausgeben, sondern könntest die frei werdende Zeit für Unternehmungen nutzen, die dich erfüllen.

Was müsstest du tun, um das Hamsterrad zu wechseln?

Je früher du dich entscheidest, desto leichter wird es dir fallen. Denn in jungen Jahren hast du noch nicht so viele Verpflichtungen. Du bist vielleicht noch im Studium und hast noch keine Kinder. Dann ist das der optimale Zeitpunkt, um dir bewusst zu machen, was du eigentlich vom Leben möchtest.

Denn oft ist es das erste Gehalt, was uns dazu verleitet unseren Lebensstandard hoch zu schrauben. Es muss die größere Wohnung sein, natürlich auch ein Auto. Oder mit der Beförderung ein besseres Auto. Irgendwann soll dann aber auch ein kreditfinanziertes Eigenheim her. Und schwups steckst du mitten drin.

Wenn du dich aktiv gegen den „üblichen“ Weg entscheidest und deinen Lebensstandard nicht in dem gleichen Maße nach oben ziehst, wie dein Gehalt wächst, dann hast du schon einen großen Schritt getan.

Als nächstes solltest du dir einen Notgroschen basteln. Ohne den stehen deine Finanzen sowieso auf einem wackeligen Fundament. Ich persönlich bevorzuge, dass ich soviel Notgroschen auf der Seite habe, dass ich 6 Monate ohne Einkommen durchkomme. Wobei ich diesen Punkt nochmal überdenken werde, denn die Corona-Krise hat gezeigt, dass 6 Monate teilweise nicht ausreichen. Den Notgroschen parke ich auf einem Tagesgeldkonto.

Einen Teil des Geldes solltest du im nächsten Schritt auch investieren, damit das Geld für DICH arbeiten kann. Denn auf dem Girokonto bekommst du nunmal keinen Cashflow. Für den Anfang habe ich mich für ETFs entschieden und zwar für zwei simple ETFs, die quasi die gesamte Weltwirtschaft abdecken. Natürlich ist das mit einem höheren Risiko verbunden (verglichen mit dem Girokonto), denn ansonsten gäbe es die durchschnittlich 7%-Rendite pro Jahr nicht (über einen langen Zeitraum gerechnet). Andere wiederum starten mit Direktinvestitionen in Immobilien – ein Thema, was mir fern liegt. Reine Gefühlssache.

Wenn du jetzt diesen Zyklus viele Jahre durchhälst, kannst du dich irgendwann entspannt zurücklehnen.

Wie du deine Finanzen strukturieren könntest, hatte ich bereits hier und hier beschrieben.

Wie entscheidest du dich?

Meine Entscheidung steht. Was ist mit dir?

Liebe Grüße

Anna

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Hanna

    Hi Anna,

    ein Bild zum Schmunzeln. Ich würde es gerne ausdrucken und bei mir im Büro aufhängen. Aber das geht nicht. Dort habe ich nur ein kleines gelbes Post it mit dem Wort FIRE – baut mich auf, wenn es notwendig ist.
    Liebe Grüße
    Hanna

    1. Finanzmedicus

      Hi Hanna,

      FIRE ist doch auch schön ;).
      Findest du deinen Job nicht so erbaulich? Es klingt zumindest so, als ob du nicht ganz glücklich bist…
      LG Anna

  2. Hanna

    Liebe Anna,
    ich habe in den letzten beiden Corona-Jahren so viel gearbeitet, wie noch nie zuvor. Also ja, ich bin manchmal wirklich erschöpft. Aber vor einer Ärztin will ich waehrend Corona nicht jammern 🙂

    Wahrscheinlich spricht mich auch deshalb die Idee “Teilzeit/früher in Rente mit einer finanziellen Absicherung” sehr an. Außerdem bin ich in der Arbeit dafür bekannt, den jungen Kolleginnen einzureden, dass ein Ehemann keine Rentenversicherung ist 😉 (bin seit 20 Jahren mit meinem Ehemann zusammen).

    An deinem Blog gefällt mir sehr gut, dass du auch das Thema Rentenluecke bei Frauen ansprichst. Das kommt bei vielen anderen Finanzbloggern zu kurz. Wie groß der GenderGap wirklich ist und was ein, zwei süße Kinderlein auf einem Pensionskonto (im oesterreichischen Renten/Pensionssystem) für monetäre Löcher reißen, kann man sich mit 20, 30 Jahren nicht einmal in Albträumen vorstellen!

    Vielen Dank für deinen Blog und liebe Grüße
    Hanna

    1. Finanzmedicus

      Hallo Hanna,

      ich glaube während der Pandemie hat bzw. hatte jeder sein Päckchen zu tragen – unabhängig davon was er arbeitet oder ob er einer bezahlten Arbeit nachgeht. Auch die Kids hatten ganz schön zu kämpfen – angefangen mit geschlossenen Spielplätzen bis hin zu abgesagten Geburtstagsfeiern. Insofern ist Jammern manchmal gar nicht so verkehrt ;).

      Ja, das Thema Teilzeit bzw. bewusster Umgang mit Zeit hat mich auch total gefesselt. Die Idee nicht mehr 100% zu arbeiten, finde ich großartig – zumal dann mehr Zeit für Familie und Freunde bleibt. Aber dazu habe ich erst heute einen Blogartikel fertig geschrieben, der am Wochenende online geht. 😉

      Da hast du recht. Die Rentenlücke ist ein verdammt wichtiges Thema! Zumal die Situation auch nicht besser wird, sondern sich eher verschärfen wird, weil der Generationenvertrag quasi hinfällig ist. Daher ist jede/r selber in der Pflicht etwas dagegen zu tun. …und ja mit Kindern und Teilzeit wird es dann richtig finster mit der Rente.

      Ich danke dir fürs Mitlesen
      LG Anna

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