Das Buch „Happy Money – Der entspannte Weg zu Wohlstand und Glück“ wurde mir vom Ullstein-Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt. Wie immer gibt es eine ehrliche und informative Rezension – heute „Happy Money“. Ken Honda versucht in seinem Buch „Happy Money“ eine etwas andere Sicht auf das Thema Geld zu liefern. Es geht weniger darum, wie wir genau ein Vermögen aufbauen oder in welche Assets wir investieren sollten, sondern der Fokus liegt klar auf „emotionalen Intelligenz“ was das Geld betrifft. Denn es ist mittlerweile gut untersucht, dass sich unsere Einstellung zu einem bestimmten Thema unmittelbar auf die Ergebnisse auswirkt – dabei ist es unerheblich, ob es sich um Arbeit, Sport oder soziale Beziehungen dreht. So auch beim Geld. Denken wir schlecht über Geld, werden wir (unbewusst) alles tun, damit es fern bleibt.
Zu den technischen Details: „Happy Money“ ist im Ullstein-Verlag erschienen. Gelesen habe ich die 3. Auflage. Das Buch hat knapp 240 informative Seiten und kostet 11,99 €.
*Das Buch bietet eine Fülle an Gedanken zu Geld und unseren Gedanken und Gefühlen bezogen auf Geld. Ein paar dieser Gedanken werde ich hier teilen.
Das Warum des Autors
Ich interessiere mich immer gern, warum jemand ein Buch schreibt. Ken Honda hat „Happy Money“ geschrieben, weil:
„Es geschah an einem herrlichen Tag, den ich mit meiner Tochter im Park verbrachte. Wir spielten fröhlich miteinander, als ich mitbekam, wie eine Mutter und ihre kleiner Tochter, die ungefähr im Alter meiner eigenen Tochter war, sich stritten. Die Mutter war gestresst und in Eile. Sie schrie: „Deine Mama muss zur Arbeit! Also komm jetzt nach Hause.“ Aber die Kleine sagte immerzu: „Wir sind doch gerade erst angekommen. Ich möchte noch spielen! Bitte!“ Nach einem Kampf von mehreren Minuten wurde das kleine Mädchen von seiner Mutter heimwärts gezerrt. Mir taten das Kind und seine Mutter ganz furchtbar leid. Ich wusste, wenn diese Frau die Wahl gehabt hätte, wäre sie auch lieber im Park geblieben. (…) In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich etwas unternehmen musste. (…) Also beschloss ich noch am selben Nachmittag, nachdem meine eigene Tochter keine Lust mehr zum Spielen hatte, einen kurzen Aufsatz zu schreiben und die Erkenntnisse, die ich im Lauf der Jahre über das Geldverdienen und ein prosperierendes Leben gewonnen hatte, weiterzugeben.“
Ken Honda, Happy Money, S. 11-12
Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das persönlich getroffen hat. Denn ich habe zwei Kinder und hadere selbst immer wieder, ob ich nicht doch mit den Stunden noch weiter runtergehen soll, oder nicht. Denn jede Stundenreduktion würde meine Arbeitszeit bei meinem jetzigen Arbeitgeber entsprechend verlängern, was ich derzeit nicht möchte. Auf der anderen Seite sind es „nur“ noch 10 Monate und dann kann ich mich frei entscheiden, was ich tun und lassen möchte. Schreib doch mal gern in die Kommentare, ob du in einer ähnlichen Situation steckst und was dir geholfen hat eine Lösung zu finden.
Was ist Happy Money überhaupt?
„Es gibt zwei Arten von Geld Happy Money und Unhappy Money. Mit Happy Money kauft ein zehnjähriger Junge am Mutter seiner Mama Blumen. (…) Alles Geld, das aus Liebe, Fürsorge und Freundschaft in Umlauf gebracht wird, ist Happy Money. (…) Häufig kann Geld anderen auf eine Weise helfen, wie nichts sonst es vermag. Wenn jemand beispielsweise in echter Bedrängnis ist, weil, sagen wir, sein Haus abgebrannt ist, werden im Gebete und innere Anteilnahme nur bedingt weiterhelfen. Geld hingegen wird einer Familie wieder auf die Beine helfen, sie mit Essen versorgen und ihnen vorübergehend ein Dach über dem Kopf bescheren, wie es rein innere Anteilnahme nun einmal nicht leisten kann. Im Gegenzug ist Unhappy Money dann im Spiel, wenn widerwillig die Miete, Rechnungen und Steuern bezahlt werden.“
Ken Honda, Happy Money, S. 19-20
Diese Einstellung zu Geld zieht sich durch das ganze Buch. Wenn du Geld mit Liebe gibst, ist es Happy Money. Daher solltest du auch Rechnungen und deine Miete mit einem „Danke“ bezahlen, weil dadurch das Geld quasi positive Energie bekommt. Klingt ein wenig esoterisch, oder? 😉 Aber es geht um die innere Einstellung zu Geld. Wenn wir Geld als etwas positiven sehen, mit dem wir auch positive Dinge bewirken können, werden wir langfristig zu einem Geldmagnet.
Unsere Einstellung zum Geld spiegelt sich auch in unserem Umfeld wider.
„Ich möchte, dass Sie einen Moment lang innehalten und einmal darüber nachdenken. Unterscheiden sich Ihre Freunde und Verwandten in ihren finanziellen Mitteln und ihrem sozialen Hintergrund sehr voneinander? Pflegen Sie Umgang mit einer Golfclub-Elite, oder haben die meisten Ihrer Freunde anstrengende Achtstundenjobs oder arbeiten noch länger? Ähneln sich die Häuser und Autos Ihrer Freunde? Viele von uns glauben, es sei Zufall oder Glück, dass wir mit den Leuten verkehren, mit denen wir verkehren, aber es sieht ganz so aus, als würde unser Leben zum größten Teil von unserem sozioökonomischen Status bestimmt – ob uns das nun passt oder nicht.“
Ken Honda, Happy Money, S. 23
Es gibt nicht umsonst die Regel: Zeige mir die 5 Menschen, mit denen zu am meisten zusammenbisst und ich sage dir, wer du bist. Dein Umfeld hat viel Einfluss auf dich. Auch auf den Umgang mit Geld.
Wohin fließt unser Geld?
„Unser Leben lang bilden wir uns weiter, arbeiten hart und zahlen Steuern. Doch nachdem alle Rechnungen bezahlt und Kredite bedient sind, bleibt den meisten von uns am Monatsende kaum noch etwas übrig. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, haben wir, gemessen an unserem Einkommen, die genug, um das zu kaufen, was wir „eigentlich haben müssten“. Auf Schritt und Tritt werden wir mit Werbung für diese angeblichen Must-haves bombardiert.“
Ken Honda, Happy Money, S. 38-39
Besseres Auto, Handy, größere Wohnung etc. Es gibt viel, was noch größer, schneller, toller ist. Die Frage ist, ob uns das glücklich macht. Das Kaufen von Dingen löst in unserem Gehirn einen Dopaminstoß aus und das kann auf Dauer sogar süchtig machen. Wenn wir nicht aufpassen, hat uns die Lifestyle-Inflation ganz schnell eingefangen.
Angst – Glück – Geld
„Häufig bekommt man die gängige Redensart zu hören: „Geld allein macht nicht glücklich.“ Wenn das zutrifft, warum strampeln sich dann so viele Menschen ab, um immer mehr zu verdienen? Wollen sie unbedingt unglücklich werden? Warum streben so viele Menschen mit allen Mitteln nach Geld? Warum begehen manche sogar Verbrechen deswegen? Es versteht sich von selbst, dass der Besitz von Geld eindeutige Vorteile mit sich bringt. Wenn man fünfjährige Kinder fragt, was sie sich wünschen, kommen sie für gewöhnlich mit etwas Konkretem, Fassbaren an wie Süßigkeiten oder Spielsachen. Fragt man allerdings Zehnjährige, antworten sie: „Geld! Was ich mir davon kaufe, überlege ich mir später!“ Demnach scheinen selbst Kinder schon früh dahinterzukommen, dass Geld so etwas ist wie ein Zauberstab, der Wunder vollbringen kann. Es kann sich in alles verwandeln, was du willst. Gleichzeitig wissen wir, dass man mit Geld kein Glück kaufen kann. Vielleicht wollen wir das ja nur glauben, um uns zu trösten, wenn wir keines haben.“
Ken Honda, Happy Money, S. 60-61
Ken Honda zitiert auch die Studien, die herausgefunden haben, bis zu welcher Verdienstschwelle die Zufriedenheit zunimmt und ab wann sie nicht mehr in gleichem Maße ansteigt wie das Gehalt. Ungefähr 75.000 Dollar sind die magische Zahl. Danach überwiegt der Stress, der mit dem Geld einhergeht.
Zum Thema Glück hat Ken Honda noch eine wichtige Erkenntnis: Wer Angst vor dem Geld hat, wird eher unglücklich sein.
„Leider ist auch unser aktuelles Finanzsystem auf Angst aufgebaut. Unsere Gesellschaft insgesamt beruht auf Angst – unser Bildungssystem, unsere Arbeitsstätten und möglicherweise auch unser Privatleben. Wir haben Angst, das Falsche zu tun und dafür bestraft zu werden. Wir haben Angst, dass andere haben, was wir nicht haben. Und so werden wir gierig. Wir fürchten, die Ressourcen könnten knapp werden, also nehmen wir uns mehr, als nottut, und vergeuden mehr, als guttut.“
Ken Honda, Happy Money, S. 66
Angst ist ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Die Angst vor Fehlern und die Angst vor der Blamage vor anderen. Es fängt schon im Kleinen an. Wie oft schimpfen Eltern ihre Kinder aus, weil ausversehen ein Glas umgefallen ist? Oder der berühmte Rotstift in der Schule – das Augenmerk liegt auf der Fehlersuche, nicht auf das, was jemand gut gemacht hat. Auch das Gefühl zu kurz zu kommen, spielt mit hinein. Es zieht sich durch alles durch. Wer das nicht möchte, muss ganz bewusst gegensteuern.
Glück und Wohlstand mit Happy Money
„Ich persönlich finde, dass ich genug Geld habe, um mich glücklich und im Überfluss zu fühlen. Ich glaube auch, dass immer zur rechten Zeit Geld für mich da sein wird. Wir müssen nicht erst abwarten, bis wir alles Geld der Welt besitzen, um anzufangen zu leben. Wir müssen einfach nur wissen, wann wir nach links abbiegen und wann die Abzweigung nach rechts nehmen sollten, und bekommen dann schon genau das, was wir brauchen, exakt im richtigen Augenblick. Viele Menschen wünschten, sie hätten bergeweise Geldreserven zur Verfügung, damit sie sich für den Rest ihres Lebens keine Sorgen mehr machen müssen. Aber zu viel Geld kann in Wirklichkeit eher eine Bürde sein als ein Segen, wenn der Behälter dafür nicht die richtige Größe hat. Als ich noch Steuerberater war, habe ich viele wohlhabende Familien erlebt, die unter der Last von zu viel Geld litten.“
Ken Honda, Happy Money, S. 110
Ein großer Punkt ist Dankbarkeit für das zu zeigen, was man hat und nicht mit dem zu hadern, was man nicht hat. Es gibt immer jemanden, der mehr hat. Will man so das ganze Leben neidisch sein? Oder kommt irgendwann der Punkt, an dem dieser Wettbewerb und Neid ein Ende haben und man selbst einfach zufrieden ist?
10 Tipps zu mehr „Happy Money“
Ken Honda zählt gegen Ende des Buches nochmal alle Möglichkeiten auf zu Happy Money zu kommen.
- Spende Geld
- Gib deinen Freunden Geld, wenn sie es brauchen
- Schicke einem Freund ein Geschenk
- Wenn du etwas gibst, gib immer noch etwas dazu. Wenn dich jemand nach einem Stift fragt, gib ihm noch den Block.
- Zahle mehr als verlangt – die meisten Empfänger werden positiv geschockt reagieren
- Schicke deinen Kunden oder deinem Chef eine Karte oder Geschenk
- Jubel, wenn du Geld bekommst
- Bete um Glück, wenn du Geld ausgibst
- Kaufe bei Menschen, die du magst
- Sei dankbar für alles
Fazit zu „Happy Money“
Ich finde die Ansätze des Autors zum Thema Geld sehr spannend, denn er spricht auch grundlegende gesellschaftliche Fragen an. Wie wollen wir leben? Höher, schneller, weiter? Gibt es noch Alternativen? Sind wir als Gesellschaft nicht an einem Punkt angelangt, an dem wir mit unserem Wohlstand nicht unbedingt mehr Glück erleben?
*Es ist ein lesenswertes Buch mit neuen Impulsen. Konkrete Geldtipps bei der Geldanlage solltest du hier allerdings nicht erwarten. 😉
Weitere Finanzbücher mit dem Fokus auf Geldanlage und Mindset:
*Die Rezension zum Buch „Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest“ findest du hier.
*Die Rezension zum Buch „Money“ von Tony Robbins findest du hier.
Viel Spaß beim Lesen
Anna
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